So forsch so furchtlos
von: Andrea Abreu
Regie: Valerie Voigt
Bühne&Kostüm: Thomas Garvie
Musik: Zinn
Animation: Leonie Bramberger
mit: Ida Golda, Naemi Latzer, Olivia Purka
Fotos: Nela Pichl

Zwei Mädchen wohnen in einem ärmlichen Dorf auf Teneriffa. Die eigenen Eltern kaum anwesend, weil sie am Bau oder als Putzkraft in Touristenhochburgen arbeiten, werden sie von ihren überforderten, manchmal gewalttätigen Großmüttern großgezogen. Die Geschichte begleitet das ungleiche Freundinnenpaar in ihren Wahrnehmungswelten entlang eines Sommers voller Sehnsucht auf den Strand und lenkt einen brutalen und ungekünstelten Blick auf die Kindheit und das Aufkeimen der eigenen Sexualität. Hier wird geschimpft, die Großmutter „bitch“ genannt, den Kindern mit Prügel gedroht. So forsch, so furchtlos changiert gekonnt zwischen radikal offener Sprache und höchst poetischen Bildern. Zwischen dem Herumstreunen im Dorf, Spielen mit Barbies und Pokémon, liegt gleichzeitig die Hoffnung, endlich schlank zu sein, sich zu rasieren und die Zeit gemeinsam tot zu schlagen.

UA am 26.02.2024 Theater Drachengasse Wien

Pressestimmen:

"Wenn man ihren (Voigts) Theaterabend in aller Kürze zusammenfassen möchte, könnte man vielleicht sagen: So roh, so poetisch. Wobei damit natürlich längst nicht alles gesagt ist. Vielleicht auch einfach: umwerfend – im positivsten Sinne."
Sarah Wetzlmayer, Bühne Magazin

"Valerie Voigt inszeniert den Roman „So forsch, so furchtlos“ von Andrea Abreu witzig und poetisch. Ida Golda und Olivia Marie Purka brillieren als Freundinnen, die ihre Sexualität entdecken. Dazu gibt es punkige Chansons der Band Zinn, die live auf der Bühne den Soundtrack liefert, etwa „Sei bloß nicht zu widerspenstig“.
Sara Schausberger, Falter

"In ihrer Inszenierung nimmt sich Regisseurin Valerie Voigt des Coming-of-Age-Romans von Andrea Abreu an. Geschichten vom Aufwachsen, vom Aufkeimen lesbischer Gefühle wurden auf der Bühne bereits oft erzählt. Voigt widmet sich ihnen auf originelle Weise. Die vielen tragischen Ereignisse und Probleme im Leben der Mädchen kommen unvermittelt und plastisch zur Sprache, werden aber durch die humorvolle Poetik der Dialoge oder Fäkalsprache abgeschwächt. (...)Ein befreiendes Stück, das auf köstliche Art und Weise mit Tabu und Scham jongliert."
Patricia Kornfeld, Standard

"So forsch, so furchtlos" bewegt sich auf einziartige Weise zwischen einer radikalen Sprache und poetisch angehauchten Bildern, (...) bietet eine scham- und tabulose Exploration der weiblichen Jugend, die mit poetischer Intensität die abenteuerliche Reise der Sexualität durchleuchtet und gleichzeitig mit einem queeren Begehren spielt. Unterlegt von einer mitreißenden musikalischen Begleitung schafft die Inszenierung einen Raum für emotionale Resonanz und Reflexion. Alles in allem ist einfühlsames und tragikomisches Theatererlebnis entstanden."
Isabel Victoria, Kunstreflektor